Interview

Mono Inc. (Martin Engler & Manuel Antoni)

A: Wollt ihr euch vielleicht erst mal vorstellen?
Manuel:
Ja, ich bin Manuel, der Basser von Mono Inc.
Martin: Und hier ist Martin, die Stimme von Mono Inc.

A: Mono Inc. Eine kurze Bandhistory, wie hat alles angefangen?
Martin:
Am Anfang war die Idee, einfach Musik zu machen und das liegt mittlerweile so lange zurück, dass ich eigentlich an die Anfänge gar nicht mehr zurück denken kann. Ich werd langsam alt...
Manuel: Ist wirklich lange her.
Martin: 10 Jahre...
Manuel: Ja unglaublich...
Martin: Also wir haben mit zwei Leuten, dem Gitarristen Carl und ich, diese Band gegründet und zwei Jahre später, 2003, kam Manuel dazu und 2006 komplettierte dann Katha Mia, unsere Schlagzeugerin, die Band und seitdem sind wir in unveränderter Besetzung unterwegs.

A: Der Bandname, hat er eine Bedeutung, steht er für was Bestimmtes? Und wie seid ihr überhaupt darauf gekommen?
Martin:
Mono Inc. hat nichts, wie man im ersten Moment immer denken könnte, irgendwas mit Stereo zu tun. Mono ist eine Ableitung aus dem Begriff Monomanie. Und Monomanie ist ein Begriff der Krankheitslehre des 19. Jhd. und heißt so viel wie Teilwahnsinn. Und als wir auf der Suche nach einem Bandnamen waren, haben wir gesagt, okay wir sind zwar ganz schön wahnsinnig, aber dennoch noch in der Lage unsere Brötchen selbst zu holen oder Staubzusaugen und deshalb haben wir gesagt, Teilwahnsinn: perfekt, passt genau.

A: Das neue Album, wie war der Schaffungsprozess? Was war zuerst da? Texte? Musik? Wer hat was Spezielles eingebracht?
Martin:
Generell kann man das nicht wirklich beziffern, weil jeder Song anders entsteht. Manchmal ist erst eine Melodie da, oder einfach nur ein Wort oder der Wunsch über ein bestimmtes Thema zu schreiben oder es ist einfach nur ein Beat da. Da gibt‘s wirklich keine Konstante. Und wir haben das Album eigentlich mehr oder weniger auf Tour schreiben müssen, weil wir letztes Jahr fast durgehend unterwegs waren. Erst die eine Tour, wo diverse Zusatzkonzerte gespielt wurden, dann kam der Festival-Sommer, der bei uns proppenvoll war, dann noch die Tournee mit Unheilig und deswegen haben wir ja in jedem Backstage und in jedem Bus irgendwie rum geklampft und daran gearbeitet und deswegen war das dann... ja anders als alle anderen Sessions bisher, weil‘s eben immer so stückwerkmäßig ging…

A: Viva Hades, ist da eine bewusste Diskrepanz zwischen Leben und Tod? Oder vielleicht sogar zwischen dem Lateinischen und Griechischen?
Martin:
Es hat nicht mit lateinisch und griechisch zu tun, sondern es geht eigentlich darum, dass Viva Hades heißt „es Lebe die Unterwelt“. Und es soll eigentlich eher darauf abzielen, was die Menschheit gerade abzieht, oder seitdem ich denken kann abzieht, und wir sind geradewegs auf dem Weg in die Hölle und irgendwie scheint das keiner wirklich zu realisieren.

A: Was ist euer nächstes Ziel in 2011?
Martin:
Außer der Weltherrschaft, Manu, was fällt mir da noch ein?
Manuel: Hm, ein neues Auto.
(beide lachen)
Martin: Genau, wir sammeln auf Tour für ein neues Auto für unseren Bassisten.

A: Spenden an?
Martin:
Spenden direkt an Manuel @ Volksbank, äh keine Ahnung...
Manuel: Genau... Am besten live vorbei kommen und ins Sparschwein stecken.
Martin: Genau, das wollten wir eigentlich einführen, dieses Sparschwein. Das müssen wir wirklich machen.

A: Habt ihr unerfüllte Wünsche, Ziele die ihr noch erreichen wollt? Musikalisch jetzt...
Martin:
Also erst mal müssen wir sagen, dass wir.... Unerfüllte Wünsche, du fragst ja Sachen... Äh ne, um ernst zu bleiben, wir reisen im Moment auf einer Welle des Erfolgs, die uns sehr sehr sehr glücklich macht und sehr dankbar. Und wir erleben demütig jeden Tag und können es kaum fassen, wenn wir in eine Halle kommen wie heute, Werk II und nicht Halle D sondern Halle A, weil es verlegt werden musste und irgendwie vierstellige Zuschauer erwartet werden, da kneifen wir uns jeden Tag. Wir fahren in einem Deluxe Nightliner, besser geht‘s nicht, wir essen Rinderfilet, trinken guten Rotwein, also am besten, es bleibt so, das wäre unser größter Wunsch.
Manuel: Gut gesprochen, dem schließe ich mich an.
Martin: Außerdem ist es ja so, wenn wir jetzt alle noch mehr Geld hätten, hätten wir vielleicht noch einen Golfplatz und noch nen Mercedes mehr in der Garage, aber das merken wir nicht, wir sind ja auf Tour. Und insofern, das sind alles so materielle Dinge, die man sich kauft, weil man halt das Geld hat, aber wirklich irgendwas brauchen tun wir nicht. Wir haben eine wunderbare Crew, die uns fast jeden Wunsch von den Lippen abliest, wir müssen unsere Instrumente nicht mehr selber schleppen. Alles so Dinge, die ja für einen Hobbymusiker so völlig normal sind, von Leihwagen mieten, über Kisten schleppen, also auch alles so Dinge, die wir auch 20 Jahre lang gemacht haben und deswegen genießen wir das natürlich auf dieser Komfortzone unterwegs zu sein. Und das ist eigentlich ein großer Wunsch, den wir uns hier jetzt schon erfüllt haben.

A: Wenn ihr keine Musiker geworden wärt, was dann?
Martin:
Massenmörder...
(beide lachen)
Manuel: Also ich hätte irgendwas im Computerbereich gemacht, ich bin schon immer so...
Martin: Du hättest Youporn erfunden :)
Manuel: Ja, man weiß es nicht so genau, aber wissenschaftlich und zukunftsorientiert war ich eigentlich schon immer, hat mich immer interessiert, wahrscheinlich so irgendwie in die Richtung.
Martin: Ein sehr intelligenter Bassist, deswegen nennen wir ihn auch immer Dr. Manuel Anton
Manuel: Jetzt weiß man, woher das kommt.
Martin: Genau...

A: Was war die außergewöhnlichste Frage, die euch jemals gestellt wurde?
Martin:
"Kann ich ein Kind von dir haben, jetzt gleich?" Das war vorletzte Show in Hameln, da hab ich auch gedacht, alles klar, leider gar keine Zeit.

A: Wenn morgen die Welt untergehen würde und ihr wüsstet es, was würdet ihr tun?
Martin:
Ohne Scheiß? Ich würde in Leipzig auftreten. Also ich finde das absolut genial, heute hier zu spielen, ich kann mir für diesen Abend nichts Besseres vorstellen und das meine ich aus tiefsten Herzen.
Manuel: Ja.

A: Wenn ihr für einen Tag im Leben ein Frau sein könntet, was würdet ihr tun?
Martin:
Ich würde mich ficken :) Entschuldigung.
Manuel: Stimmt ich würde an mir selber... also ja, muss man ja auch mal wissen
(…)
Martin: Ok, also ich glaube, ich würde mich intensiv mit Katha unterhalten, mit unserer Schlagzeugerin, weil manchmal ist es schon so, dass einfach Frau - Mann, Mann - Frau, da Übertragungsfehler passieren, die überhaupt weder auf der einen noch auf der anderen Seite irgendwelchen bösen Absichten entsprechen, einfach nur weil man anders tickt. Und ich glaube, ich würde den Tag nutzen, um sie besser zu verstehen.
A: Gutes Ziel.
Martin:
Und ich würd an mir rumspielen (lacht). Aber das nur die Hälfte der Zeit (lacht)

A: Wenn ihr Comic-Figuren wärt, wer wärt ihr dann?
Martin:
Daniel Düsentrieb?
Manuel: Nee, wenn dann X-Men oder so. Das ist wiedermal Zukunft, irgendwas Futuristisches, was Übermenschliches.
Martin: Dagobert Duck, wäre ich, so…
Manuel: Ui…

mica, agla

 

11.08.2011

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