Interview
Ian Parry - Auszug aus dem Interview
Würdest Du Dich bitte kurz vorstellen?
Ich habe vor 25 Jahren angefangen professionell zu singen. Ich habe bislang 21 Alben aufgenommen und mit vielen tollen Künstlern und Bands zusammengearbeitet, wie z.B. mit Elegy, Kamelot, Andre Andersen & Royal Hunt; Tony Martin & David Readman Evolution I ⅈ Ayreon, Vengeance, Airrace und nun Crystal Tears.
Sprechen wir über Deine musikalische Karriere: Wann und wie hat alles angefangen?
Ich habe 1977 angefangen zu singen, nachdem ich für etwa ein Jahr Schlagzeug gespielt habe. Mein erster Durchbruch kam 1981, als ich bei einer Band vorsang, die Mono Pacific hieß. Mit dabei war übrigens Zak Starkey, der ehemalige Drummer von Oasis & The Who, Sohn des ehemaligen Beatles Drummers Ringo Starr. Ich ging 1983 nach Holland und nahm zusammen mit der Band Hammerhead ein Album auf, mit dem wir bei EMI Deutschland unterzeichnen konnten. Später arbeitete ich mit Airrace zusammen, bei denen auch Jason Bonham, Sohn des verstorbenen John Bonham, des ehemaligen Led Zeppelin Schlagzeugers, war. Ich kehrte `88 nach Holland zurück, wo ich seitdem lebe und arbeite. Nach meiner Arbeit mit Vengeance gründete ich 1993 meine eigene Produktionsfirma Non-Stop Production und seitdem habe ich 4 Solo-Alben, jetzt 5 Consortium Project Alben, aufgenommen und weltweit selbstlizensiert veröffentlicht, sowie Aufnahmen und Gastauftritte mit vielen anderen Künstlern (weitere Infos findet Ihr auf www.ianparry.com).
Du warst, und bist es ja noch, involviert in so einige Projekte… Wie schaffste Du es, Zeit für all dies zu finden?
Bei der Produktion z.B. der Elegy Scheiben in der Vergangenheit habe ich es immer gemocht, den Gesang und das Songwriting Hand in Hand gehen zu lassen, deshalb habe ich The Consortium Project gegründet, was seit 1999 existiert. Ich habe aber nicht jedes Jahr etwas veröffentlicht und so hatte ich immer Zeit, Gastauftritte zu machen, z.B. auf dem Solo-Album von Andre Anderson (Royal Hunt), oder Co-Writing und Recording für den Gitarrenhelden Niels Vejlyt, oder Nebenprojekte für Tribut-CDs wie das Iron Maiden Tribut zusammen mit den Kamelot Midgliedern Thom Youngblood und Casey Grillo.
Was, würdest Du sagen, ist derzeit Dein Hauptprojekt?
Jetzt, da ich das 5. und letzte Kapitel des Consortium Project geschrieben und aufgenommen habe, werde ich wohl das Augenmerk auf das nächste Album der griechischen Band Crystal Tears legen, das wird also mein Hauptfokus sein, sobald ich die Promotion für Lion Music und C V beendet habe.
Bei so vielen Projekten, bleibt da überhaupt Zeit für ein bisschen Freizeit?
Natürlich bin ich nicht immer nur am Singen oder Aufnehmen… meine große Nachmittagsbeschäftigung ist Joggen, damit meine Lungen in Form bleiben für Live Shows, das betreibe ich schon sehr intensiv. Später am Abend mache ich es mir mit einem tollen Film gemütlich. Ich bin total verrückt nach Science Fiction, diese fasziniert mich richtig und stimuliert den kreativen Geist.
Consortium Project V ist der fünfte Teil einer Konzeptgeschichte… bitte erzähle uns doch von der Entsteheung dieser…
Während der 1998er Tour von Elegy gemeinsam mit Kamelot (beide Bands waren damals bei Noise Records unter Vertrag) spielte ich Casey Grillo & Thomas Youngblood 4 Demo Songs vor und beide wollten mitmachen bei dem, was zu diesem Zeitpunkt noch ein Soloalbum werden sollte. Aber als ich letztlich das Album abmischte und erkannte, dass ich mehr als 15 der weltbesten Rock- und Metalmusiker zur Hand hatte, entschied ich, dass dies viel mehr ein Bandprojekt denn ein Soloalbum sei. Ich hatte schon häufig den Terminus Consortium in der Geschäftswelt gebrauchen gehört und anstelle eines Geschäftskonsortiums dachte ich: Hey, warum kein musikalischer Zusammenschluss und so entstand der Name The Consortium Project.
Ich schrieb vier weitere Teile meiner Geschichte, es war immer eine Herausforderung, das alles glaubwürdig zu gestalten, und nun stehen wir schließlich vor dem fünften und letzten Teil. (…)
Ich wollte eine Geschichte schreiben, die sich mit solchen Themen wie Erderwärmung, Öl- und Finanzkrisen befasst und diese zusammen mit den weltbesten Musikern des Symfo-Prog-Gothic Rock und Metal erarbeiten.
Da Du auch die „andere Seite“ der Produktion von Musik kennst, wie sieht der kreative Prozess aus? Hat sich Deine Sichtweise im Laufe der Jahre geändert?
Ich denke, ich habe stets eine recht flexible Herangehensweise an das schreiben, aber auch in Bezug auf die Arrangements, wenn es vonnöten ist. Wenn man so viele unglaubliche Musiker um sich schart, was aber auch ein logistischer Alptraum ist, ist es wichtig, den Fokus nicht zu verlieren, sowie klare Vorstellungen auszuprägen. Deshalb habe ich mich immer auf die Songs und Titel meiner Konzeptgeschichte gestützt. Zuerst habe ich all die führenden Drums aufgenommen, Bass, Keyboard, Gitarrenparts und, mit einem Arrangement derer, meine Vocals hinzugefügt, so dass meine Kollegen, wie z.B. Casey Grillo in Tampa, Florida, die ja die Musik performen sollten, eine gute Basis hatten und wussten, was zu spielen war. Die Aufnahmen habe ich gemeinsam mit Stephan Lill von Vanden Plas in den Bazement Studios in Deutschland gemacht, zusätzliche Gitarren mit Niels Vejlyt in Dänemark, Keyboards von Kalin Jechev in Bulgarien und alle Vocals mit Lene Petersen, Ani Lozanova, sowie meine eigenen wurden in meinem eigenen Studio zuhause, nahe Amsterdam, Holland, aufgenommen. Danach habe ich C V Species zusammen mit Markus Teske in seinem Bazement Studio abgemischt.
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mica