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Kamelot – Silverthorn
SPV / Steamhammer 26. Oktober 2012 3 von 6 Punkten
Nachdem Sänger Roy Khan schon auf der letzten Tour vertreten werden musste, war es wenig überraschend, als Kamelot die Trennung (aus gesundheitlichen Gründen) bekannt gab. Ersatz wurde gefunden in dem Schweden Tommy Karevik, der sich bereits als Live-Backgroundsänger der US-Powermetaller beweisen konnte. Markant ist indes die, nicht nur stimmliche, Ähnlichkeit Kareviks mit seinem Vorgänger, die auf dem neusten Werk des Quintetts sehr deutlich wird. Silverthorn ist ein kompositorisch hochwertiges Konzeptalbum, welches sowohl symphonischer als auch progressiver als seine Vorgänger erscheint, und mit einer Reihe mehr oder minder bekannter Gastsänger, u.a. Amanda Sommerville (Aina, Avantasia, u.v.m.), und einem ansprechenden Booklet aufwartet. Allerdings ist es auch wenig eingängig und sehr sperrig. Die Melodielinien sind abgehackt und wirr und verschließen sich dem Hörer. Kamelot versuchen sich hier an einer Märchenerzählung (Familie mit scheinbar dunklem Geheimnis), deren Kunstcharakter unbestreitbar ist, doch es mangelt akut an Genusswert, weshalb das Zuhören wirklich anstrengend ist.
mica