Konzertbericht
The Intersphere – Hold on, Liberty -Tour
29. April 2012
Groovestation, Dresden
Einlass: 20:00 Uhr
Beginn: 20:30 Uhr
Die Dresdener Groovestation ist in der gefühlten zwanzigsten Nebenstraße mitten in der Neustadt gelegen. An einem Sonntag den Eingang in einer Seitenstraße einer Nebenstraße zu finden, ist selbst beim Open-Air-Tatort-Schauen nicht leicht, denn das Konzert war an diesem Tag nicht die einzige Veranstaltung in der Groovestation.Erster Support von The Intersphere ist die Dresdener Nachwuchsband Havenport. Die junge Sängerin eröffnet ihren aus fünf Songs bestehenden Auftakt mit den Worten: "So, wir fangen dann mal an." Musikalisch versuchen Havenport, in Richtung Hardrock mit dezent Psychedelic-wirkendem weiblichen Gesang zu gehen. Wenn dazu der Gitarrist und der Bassist sich wie etablierte Hardcore-Musiker darstellen wollen (Headbanging mit entsprechendem Kurzhaarschnitt), ist das für die Wirkung der Band fast schon schade. Nach dem zweiten Song bedankt sich Sängerin Alice bei den bereits anwesenden Musikinteressierten: "Vielen Dank, dass so viele schon da sind. Da freuen wir uns und die anderen Bands dann auch."
Die Ausstrahlung von dezenter Überheblichkeit und der arrogant wirkende fehlende Kontakt zum Publikum werden von der Ansage zum vierten Titel durch den Gitarristen Anton noch betont: "Noch zwei Songs und dann seid ihr uns los." Diese Wirkung sorgt fast dafür, dass ihr musikalisches Können und die Kraft in der Stimme von Alice zerstört werden.Mittlerweile ist der Club ziemlich voll und der zweite Support beginnt um 21:26 Uhr seinen Teil. Die drei Herren von Katortz betreten die Bühne und fordern die Leute auf, näher an die Bühne heran zu treten. Sie überzeugen mit ihrem Alternative-/Psychedelic-Rock auf Deutsch und übermitteln auch den Spaß an der Musik. Songankündigungen ("Der nächste Song geht an alle Star-Möchtegern-Spacken") oder auch Dankansagen an das Publikum ("Dankeschön Dresden, ihr seid auch das geilste Publikum, genau wie in Hilden gestern") sorgen für gute Laune und binden das Publikum an die Musik. Neben den eher schlicht gehaltenen Texten (von der Länge betrachtet) stehen die Musik und der Spaß am Publikum im Mittelpunkt. So betont der Drummer Schwartz "Hey, wir sind gut, oder? Ihr auch!" oder erwähnt die Möglichkeit, die Band am Merch-Stand zu treffen: "Wir sehn uns dann nachher vielleicht noch am Merch-Stand. Wir sticken mittlerweile auch ganz gut." Nach sechs Songs voller Power und Humor ist das Publikum um 22:06 Uhr bestens auf den Hauptakt The Intersphere vorbereitet.
Um 22:12 Uhr betreten The Intersphere unter Applaus die Bühne und sorgen innerhalb kürzester Zeit für eine mitreißende Stimmung. Nach drei Songs voller Spaß auf der Bühne begrüßt der Sänger Christoph den mittlerweile vollen Club "Schönen guten Abend. Geht's euch gut? Schön, dass so viele gekommen sind. Habt ihr den Tatort gut verkraftet?" und holt somit die vormaligen Tatort-Schauer zu sich und der Musik der Band.
Spontanität wird durch die ganze Band bewiesen, als Christoph nach dem achten Song eine Saite reißt. Während er seine Gitarre mit einer neuen Saite versieht, fragt Bassist Sebastian in die Menge, wer denn alles schon die erste Platte habe. Obwohl sich nur wenige Hände in die Höhe bewegen, ruft er in die Menge: "Ist ja mehr, als wir verkauft haben!" Ebenfalls erwähnen die Vier in absoluter Ironie, dass im Tourbus noch ein Bett frei sei und sie einen Gitarrenstimmer für die restliche Tour suchen. Als nach dem zehnten Song, Hold on, Liberty – dem motivatorischen Höhepunkt der zelebrierenden Menge – eine weitere Saite bei Christoph reißt, wird das Angebot zum Gitarrenstimmer wiederholt und das Publikum sieht freudig über diesen Patzer hinweg. Nach insgesamt 15 Songs und einer ziemlich ausgedehnten Zugabe endet das Konzert um 23:30 Uhr mit den Worten "Macht's gut. Wir sehn uns! Tschüss!"
melf