Konzertbericht
Die Ärzte / Blow Fly
4. Juni 2008
Dresden, Elbufer
Diesen Sommer war es wieder so weit: Die Ärzte tourten durch Deutschland. Fast überall ausverkaufte Konzerte zeigten, dass die Ärzte selbst nach 24 Jahren nichts von ihrer Popularität verloren haben. Auch das Doppelkonzert in Dresden war restlos ausverkauft. Zahlreiche Menschen strömten Richtung Elbufer, um Farin, Bela und Rod live zu erleben. Fans, die keine Karte ergattern konnten und doch am Event teil haben wollten, versuchten, von der Carolabrücke aus einen Blick auf die Band zu erhaschen. Wer schon einmal ein Ärztekonzert erlebt hat, kennt sicherlich den teilweise bizarren Geschmack der Band bezüglich der Auswahl ihrer Vorgruppen. In Dresden haben sie sich dabei mit der Funk-Band Blow Fly selbst übertroffen. Ein sichtlich verwirrtes Publikum musste sich eine halbe Stunde lang einen weit über 60 Jahre alter Rapper im glitzerndem Superhelden-Ganzkörper-Kostüm und eine in die Jahre gekommene Stripperin anschauen, was dazu führte, dass es seinen Protest mittels Kronkorken und anderen Wurfgeschossen Ausdruck verlieh. Doch als "die beste Band der Welt" die Bühne betrat, jubelten die Massen. Nach der Schelte von Bela, der dem Publikum eine Entschuldigung gegenüber Blow Fly entlockte, folgte Punk Rock pur. Die Ärzte spielten zahlreiche Stücke ihres aktuellen Album "Jazz ist anders" wie Lasse redn, Lied vom Scheitern oder Himmelblau aber auch viele alte Stücke z.B. Zu Spät, Radio brennt oder Westerland, was bei dem sichtlich gealterten Publikum mit vielen Ü30-Fans für Begeisterung sorgte. Den Höhepunkt lieferte Junge, bei dem sich große Bereiche in ein pogendes Getümmel verwandelten. Zwischen den Liedern unterhielten die Berliner das Publikum in ihrer unverwechselbaren Art mit jeder Menge Geblödel. Nach gefühlten 20 Zugaben entließen die Ärzte ein erschöpftes aber begeistertes Publikum.
fisu