Konzertbericht
Billy and the Firm
02. März 2010
Chemnitz, Subway to Peter
Das Chemnitzer Subway to Peter ist ein Club, in dem man regelmäßig hervorragende Bands aus allen Ecken der Welt kennen lernen kann. Ein allgemein bekannter Geheimtipp, sozusagen. Und genau dort hin verschlug es uns gänzlich freiwillig am ersten Dienstagabend des März – eine sehr gute Idee, wie sich herausstellte.
Pünktlich um Zwanzig nach Elf legten Billy and the Firm mit Bam Bam, dem Opener ihres Albums „Thoughts From The Lioness‘ Lab“ los und das Publikum ließ sich sogleich von der unverhohlenen Spielfreude mitreißen.
Einfacher kann man sich von den Livequalitäten dieser Band nicht überzeugen lassen, als durch einen Auftritt wie diesen: die beengten Platzverhältnisse zum direkten Kontakt mit dem Publikum ausnutzend, verlief die Kommunikation zwischen Künstlern und Zuschauern so locker, wie man es nur in einem Rahmen wie diesem erleben darf. So bat Gitarrist Yonatan Lev kurzerhand um ein paar Bier für die Bühne, bevor er seine sechs Saiten gegen ein Fell eintauschte: für Upside Down World ging es zunächst mit bloßer Trommelunterstützung und Megafon auf einen kleinen Spaziergang zwischen den Gästen hindurch zur Bar und zurück.
Mit Songs wie Dull TV Drama, Moses, Orange Tree und Our Getaway eroberten sich die vier ihren verdienten Jubel und Applaus, und auch ein kleiner Technikausfall konnte der Stimmung nichts anhaben: schnell das Mikro getauscht und weiter ging es. Auf Venus in Furs folgte die Frage, wer der Anwesenden Johnny Cash kenne, und schon erklang Rusty Cage, ein Soundgarden-Song, der seinerseits von dem „Man in Black“ einst gecovert worden ist.
Billy Levy und ihre Mitstreiter (Yonatan Lev – Gitarre, Dan Z – Bass, und Tal Miller – Drums) brachten gelebten Rock’n’Roll ins leicht verkühlte Chemnitz. Vor allem für die vier Musiker, die aus Tel Aviv eindeutig andere Temperaturen gewöhnt sind, waren die hiesigen circa 5 Grad über Null eindeutig zu kalt.
Die bandinterne Interaktion war ebenso Klasse wie die dargebotene Musik – es passte einfach alles zusammen. Mit It’s Not Tibet! und Promoted Monkeys beendeten die vier nach einer guten Stunde ihre Show – nicht ohne den Hinweis auf ihre online-Präsenz und das Angebot, sie im Anschluss kennen zu lernen: „come to us, say hi“ – eine Gelegenheit, die die Hörer gern
wahrnahmen, und so konnte der Abend gemütlich ausklingen und die Chemnitzer hatten wieder eine Band kennen gelernt, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte.
apae