Roger Chapman

(Auszug)

Was war vor den Farinas?
Wow, in den 60ern meinst Du.
Ja.
Nun, da waren andere Bands. The Exiters, The Strolers, (…), eine Menge Bands. Seit ich 15/16 war. Das ist eine lange Zeit. 

Erinnerst Du Dich an Deinen ersten Kontakt mit Musik?
Ich glaube das war... ich hab einen älteren Bruder und ich bin wohl am Samstag in die Stadt gegangen, und er ging in Läden, und ich bin immer mitgegangen. Er hörte sich die Pop-Records des Tages an, und ich hab es vielleicht da, oder im Radio gehört. Das erste Album, das ich gekauft habe, falls es das ist, was Du meinst, also die erste Musik, die ich kaufte, war … Kennt Ihr Chuck Berry?
(Zustimmendes Nicken) Jaah
Ok, also das war ein Chuck Berry-Album, die erste Platte, die ich jemals gekauft habe.

Und wann hast Du angefangen, selber Musik zu machen?
Ähm, ich glaube, das war, als ich etwa 16 war – also in den späten 50ern – und ich ging in einen Tanzclub, ich war damals jeden Abend tanzen gegangen, ich liebe/tanzen, (…) Bibob und so ... und ich war damals 6/7 mal die Woche im Tanzclub. Sie hatten eine Band, eine Hausband, die dort spielte, und die hatten dort Wettbewerbe, Sing-Contests, und Playback, Du konntest die neuesten Hits mimen. Nun, ich hab das mit meinen Freunden gemacht, nur zum Spaß, als einmal jemand auf mich zukam und fragte, ob ich nicht in seiner Band singen wollen würde und ich sagte „Ja, lass uns gehen.“ Und das war’s dann also. Nichts war beabsichtigt. Ich wusste nicht, ob ich singen kann, wir hatten das bloß zum Spaß gemacht (...).Ich bin niemals vorsätzlich ins Musik-Business eingestiegen, oder habe absichtlich angefangen Musik zu machen, ich bin einfach da lang getrieben, und das ganze Business hat mich reingezogen. Ich habe nie darum gebeten, Sänger zu sein, ich war’s einfach. (lacht) Ich habe nie darum gebeten, Musiker zu sein, ich war’s einfach. 

Nach all den Jahren im Geschäft, bereust Du die eine oder andere Ent­scheidung?
Oh, eine Menge. Und die meisten sind Manager. Manager… ähm, also es ist erforderlich, vor allem, wenn Du jünger bist, dass Du Manager hast. Um Deine Karriere aufrecht zu erhalten. Aber unglücklicherweise sind 98% der Manager… (...) Wichser (lacht) naja die meisten von denen sind einfach Gauner. Und das Schlimmste, was einem Musiker passieren kann, ist herauszufinden, dass Dein Manager Dich bescheißt. Denn sie bestehlen den Musiker, der einfach versucht seine Musik zu machen, Geld zu verdienen und seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Und dann sind da diese feigen Leute, die … die das Geld nehmen und weglaufen. Das ist das letzte Schwein, und es gibt eine Menge solcher Leute im Business, denn es ist verbunden mit einer Menge Geld. (...)

Was, glaubst Du, war die schwerste Ent­scheidung, die Du jemals gefällt hast?
Einen gaunernden Manager zu haben (lacht).
Mir geht’s gut, glaube ich. Es gibt natürlich Momente, in denen es mal nicht so gut läuft, aber ich meine, ich habe generell keine Probleme mit dem Musik-Business... musikalisch habe ich es sehr gut getroffen, denn ich bin Musiker, lebe mein Leben, verdiene mein Geld. Das Schlimme sind die Leute, die Dich bestehlen. So war das die schwerste Entscheidung die ich je gefällt habe. 

Woher nimmst Du Deine Inspiration?
Manager! (lacht!) Sorry
Einfach aus den alltäglichen Dingen, aus dem Leben, Musik hören... ein großer Einfluss kommt von anderer Musik… ich höre niemals wirklich auf, über Musik nachzudenken, mir geht jeden Tag was durch den Kopf. Eine neue Idee zum Schreiben von Prosa oder Ideen für die Bühne. Solche Sachen sind permanent bei mir und ich höre niemals wirklich auf, darüber nachzudenken.

Hide Go Seek: Würdest Du sagen, dass Du ein Lieblingslied hast?
Wow, das sind 28 Lieder. Ich kann nicht sagen, dass es da einen Lieblingssong gibt, vielleicht 3 oder 4. Vielleicht ist es Kiss my Soul, es sollte vielleicht auch Kiss me again sein, aber, da gibt’s noch Two Pieces of Silver, vielleicht, Stone Talking… da sind eine Menge guter Tracks drauf, ich meine, das ist alles meine Musik, da ist es schwer… es ist, als wenn Du drei Kinder hättest und gefragt würdest, welches ist Dein Lieblingskind, sie sind alle gleich, alle meine Babies.

Wann bist Du auf die Idee gekommen, ein solches Album, diese Art von Best-Of zu machen?
Na, vielleicht vor 10 Jahren. Aber richtig daran zu arbeiten begann ich ungefähr vor 6 Monaten. Und ich hab eine Plattenfirma gefragt, ob sie interessiert wären, ich schickte ihnen ein paar Songs, und sie liebten sie, was ziemlich gut war. (…)
Sie sind irgendwie frisch, weil sie neue Ideen waren als sie als Demos aufgenommen wurden, vielleicht ein oder zwei Wochen nachdem ich sie geschrieben hab. Weil die Ideen irgendwie frisch sind und ungekünstelt (...)
Vielleicht mag ich sie gerade aufgrund ihrer Einfachheit (...).
Beantwortet das die Frage? Ich denke schon.

mica

 

02.06.2009

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